„Diener des Herrn – Diener der Kunst“
Egino Weinert – ein ebenso außergewöhnlicher wie liebenswürdiger Künstler. Ein Mensch. Mit Geduld und Ungeduld. Mit Ausdauer und Zähigkeit. Ein Mann, der es sehr genau nahm. Jemand, der ganz selbstverständlich den Hang zum Perfekten verspürte – ohne jedoch ein griesgrämiger Perfektionist zu sein. Zeitlebens sah er sich als Diener der Kunst. Aber nicht irgendwelcher Kunst, sondern der Kunst, die verkündigt.
Wenn er malte, malte er das, was ihm von „oben“ eingegeben war. Wenn er formte, formte er das, was den Menschen helfen sollte, den Glauben an Gott besser und schöner zu verstehen.
Wenn er mühsam die Kupferdrähte zurechtbog, damit sie schließlich dem Emailbild einen Halt geben können, sah er das farbenfrohe und ausdrucksstarke Werk vor seinem geistigen Auge.
Und er sah, wie andere durch das Schauen ins Staunen kommen. Den Verlust seiner rechten Hand machte er nicht zum Thema. Er haderte nicht. Sondern: Er dankte. Mit Geduld, Zähigkeit, Zielstrebigkeit, Ideenreichtum, Ausdauer – und Genauigkeit.
Letztlich blieb der ehemalige Benediktiner bis ins hohe Alter ein demütiger Diener des Herrn.
(Text: Martin Lohmann)