Kirche St. Marien in Hilden
In Anlehnung an das 15. Kapitel des Johannes-Evangeliums, in dem Jesus sich als der wahre Weinstock bezeichnet, wurde das Gerüst der Stele als Trauben-Rankenwerk konzipiert. In einzelnen Reliefs und Email-Bildern zeigt sie uns das Fruchtbringen für Gott im Leben Jesu. Da Gott immer auf den Menschen zugeht, beginnt jede Seite der Stele von „oben” her, um auch so sein Eingreifen zu verdeutlichen.
Auf einer Seite sind jeweils sieben Darstellungen von oben nach unten angeordnet. Eine davon ist immer ein Email-Bild, das den eigentlichen Tresor des Tabernakels verkleidet. Diese Platten ergeben, für sich genommen, folgende Deutung: Gott zu verehren und anzubeten ist eine der wichtigsten Aufgaben des Menschen (Anbetung der Weisen). Das können wir als Christen nur, wenn wir auf das Wort Gottes hören (Frau am Jakobsbrunnen) und uns in der Eucharistie stärken (Abendmahl). Durch die Mahlgemeinschaft mit Christus (der Auferstandene hält am Ufer mit den Jüngern ein Mahl) werden wir dann auch fähig, andere Menschen für Gott zu gewinnen (der reiche Fischfang).
Auf diese Menschenfreundlichkeit Gottes soll der Mensch mit Verehrung und Liebe antworten. Ein Symbol für die Liebe ist die Rose. Deshalb finden wir am Fuß des Tabernakels an allen fünf Ecken jeweils eine Rose. Nicht nur wir preisen die Güte Gottes, auch die Übernatur ist in den Lobpreis einbezogen. Zum Zeichen dafür stehen auf dem Tabernakelrand musizierende und singende Engel.
Die Darstellungen auf den fünf Seiten führen in chronologischer Reihenfolge durch das Leben Jesu, beginnend mit einer Szene aus dem Leben der Gottesmutter, „Die Verkündigung durch den Engel Gabriel”, eine Erinnerung daran, dass unsere Kirche eine Marienkirche ist.
Hängekreuz
Das Hängekreuz über dem Hauptaltar hat Egino Weinert wegen der Lichtverhältnisse auf Goldgrund gearbeitet. So wird auch bei ungünstigem Licht die Gestalt Christi am Kreuz sichtbar. An den Enden der Kreuzbalken sind wichtige Stationen aus dem Leben Jesu in Emailtafeln integriert: links die Verkündigung an Maria, rechts die Taufe Jesu, unten das Abendmahl und oben die Auferstehung. Christus ist nur im Geheimnis der Dreifaltigkeit zu verstehen, daher finden wir die Hand als Symbol für den Vater und die Taube für den Heiligen Geist.
Die Rückseite des Kreuzes – eigentlich nur für den zelebrierenden Priester und seine Messhelfer sichtbar – ist ebenfalls mit Emailtafeln und Bergkristallen versehen. Sie zeigt Motive zum priesterlichen Dienst. Auf der mittleren großen Emailtafel wäscht Jesus seinen Jüngern die Füße, ein Symbol für den Dienst des Priesters am Mensch. Rechts davon lehrt Jesus die Menschen vom Boot aus (Lehramt des Priesters). Links ist die Erweckung des Lazarus dargestellt (durch die Sakramentenspendung kann und soll der Priester vor Gott „Tote” zum Leben erwecken). Unten werden die Frauen am Jakobsbrunnen gezeigt (der Dienst des Priesters gilt allen Menschen, auch den Aussteigern, z.B. den Samaritern). Oben mahnt das Bild des kleingläubigen Thomas, dass auch der Priester trotz seiner hohen Verpflichtung im Dienst im Glauben angefochten ist.
Ambo
Der Ambo, ist dem Stil der Stele angepasst. Auf der Stirnseite in Email sehen wir die Sendung des Heiligen Geistes zu Pfingsten und darunter die Predigt Jesu am See.
Die linke Seite zeigt Jesus und die Kinder, darunter die Auferweckung des jungen Mannes von Naim. Auf der dem Priester zugewandten Seite ist der Sämann gezeigt, darunter der Seesturm. Auf der rechten Seite ist das Frühmahl des Auferstandenen mit den Jüngern dargestellt und darunter der zwölfjährige Jesus im Tempel.
Alle diese Darstellungen am Ambo, dem Ort, von dem aus uns das Evangelium verkündet wird, weisen auf die Macht und die Wirkung von Gottes Wort hin, Gottes Wort, das uns durch die vier Evangelisten überliefert ist. Das Pult selbst zeigt deshalb die vier Symbole der Evangelisten. Tabernakel, Ambo, Altarkreuz, Kreuzweg und der Strahlenkranz um die Marienfigur sind ebenso wie der Ständer für die Osterkerze, das kleine Kreuz für Prozessionen und die Schale des Taufbeckens vom Kölner Künstler Egino Weinert in den Jahren 1967 bis 1989 geschaffen worden.
Egino G. Weinert hat neben den hier gezeigten Werken, ein Altarkreuz, einen Kreuzweg mit 15 Email-Bilder, einen Strahlenkranz um die Marienfigur, den Ständer für die Osterkerze, die Schale des Taufbecken sowie ein kleines Prozessionskreuz geschaffen.
In der Kirche St. Marien zeigt sich die in enger Nachbarschaft die außergewöhnliche Vielfalt und künstlerische Bandbreite von Egino G. Weinerts sakralen Kunstwerken.
Quelle: Pfarrgemeinde St. Marien Hilden.
Kunst in der Kirche